September 2023

Ausbildungsreform 2024

Feuerwehrverband Ostfriesland begrüßt die

positive Entwicklung der modernen Ausbildung in den niedersächsischen

Feuerwehren


15. September 2023

Ab Januar 2024 wird die Ausbildung der Feuerwehren in Niedersachsen novelliert.
Die Mannschaften werden mehr in den örtlichen Feuerwehren ausgebildet.
Der grundlegende Lehrgang „Truppmann“, mit dem selbstverständlich auch
Truppfrauen gemeint sind, wird spezieller.
Neue Geräte, neue Herausforderungen und neue Erkenntnisse haben eine Reform erforderlich gemacht. Momentan bildet sich jede Feuerwehren für spezielle Themen allein fort.
Die grundlegenden Themen werden weiterhin auf Ebene der
Kreisfeuerwehrausbildung für die Feuerwehreinsteiger gelehrt. Im Anschluss wird die Truppausbildung jedoch, wie auch bisher in 80 Stunden in zwei Jahren, vertieft und spezialisiert. Insbesondere wird hier nochmals Rücksicht genommen auf die Ausbildung auf Spezialisierungen und Schwerpunkte in den Feuerwehren, wie beispielsweise Technische Rettung oder Wasserrettung.
Die Ausbildung der Truppführer/in auf Landesebene entfällt, da viele Themen bereits nun schon gelehrt werden in den Ausbildungsgängen Truppmann-1 und Truppman-2.
Wer nach der neuen Truppmannausbildungsform einen Gruppenführerlehrgang auf Landesebene besuchen möchte, kann sich online weiterbilden und dadurch entsprechende Zertifikate erwerben, die dann zur Zulassung führen.
122 aktuelle Ausbildungsbausteine stehen den Feuerwehren für die Ausbildung nun online in einer Cloud zur Verfügung, die vom Land Niedersachsen erstellt wurden, der Landesfeuerwehrverband Niedersachsen unterstützte dabei. Dieses gewährt eine qualitative Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehr.
„Keine Feuerwehr steht allein vor der neuen Ausbildungsform“ sagt Präsident des Feuerwehrverband Ostfriesland Gerd Diekena.
Der Feuerwehrverband Ostfriesland arbeitet an einem Musterdienstplan für die örtlichen Feuerwehren. Dieses soll der Entlastung der Verantwortlichen vor Ort dienen und für eine einheitliche Umsetzung und hohe Qualität sorgen, sagt Vizepräsident Friedhelm Tannen, der zugleich auch Kreisbrandmeister des Landkreises Wittmund ist.
Die Führungsspitze der ostfriesischen Feuerwehren sind sich einig, dass die neue Form der Ausbildung eine zukunftsweisende Form des Lehrens im Ehrenamt ist, sagt Präsident Gerd Diekena.
Die Kreise und kreisfreien Städte entscheiden nun, was im ersten Teil der Ausbildung gelehrt wird und welche Inhalte in die Hände der Ortsfeuerwehren gelegt werden.
Vizepräsident Tannen betont, dass 40% der bisherigen Lehrinhalte stetig in den nun bestehenden Ausbildungen Truppmann-1, Truppmann-2 und dem Truppführer-Lehrgang wiederholt werden. Diese Zeiten werden nun mit den neuen Themen gefüllt. „Hier wird nicht das Rad neu erfunden, es werden nur die Themen, unterrichtsgerecht aufbereitet aufgenommen, die bislang in vielen Feuerwehren bereits in unterschiedlichen Formen angegangen werden.“ so Diekena.
Die neue Ausbildungsform garantiert eine immer aktuelle und qualitativ hochwertige Ausbildung der Feuerwehren in Niedersachsen und sollte den eh bereits interessanten Dienst der Feuerwehren auch für jüngere Mitglieder noch ansprechender gestalten.
Die Bereitschaft ein Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr aufzunehmen, könnte damit gesteigert werden.
Bernd Lenz, als Leiter der Hauptberuflichen Wachbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr Emden, merkt einen weiteren wichtigen Aspekt an:
Durch die Ausbildungsreform werden 30 % der Lehrgangskapazitäten am NLBK (Niedersächsisches Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz) frei. Wir erwarten vom Land, dass dieser neue Freiraum für weitere notwendige Ausbildungen genutzt wird. Beispiele wären der Katastrophenschutz, die Waldbrandbekämpfung und die neuen Energieformen wie zum Beispiel LNG und Wasserstoff.

Der Feuerwehrverband Ostfriesland bittet insbesondere die Politik, die Ausbildungsreform der Feuerwehr nun nicht als Stimmenfänger zu nehmen, und mit der Unsicherheit einiger Feuerwehrangehöriger zu agieren. (Aus Gründen der Neutralität der Feuerwehr, wird hierauf nicht weiter eingegangen)
Verbesserungen bringen Änderungen mit sich, die anfänglich zu
Unsicherheiten führen können, die jedoch in diesem Fall unbegründet sind. Wir gehen diesen Weg der neuen Ausbildung mit unseren Feuerwehren.

Auch die Ostfriesisch Landschaftliche Brandkasse, als großer Partner des Feuerwehrverbandes Ostfriesland, stützt die Ausbildung der Feuerwehren. „Wir werden die neue Ausbildungsform, wie wir es auch bereits bei der alten Ausbildung getan haben, mittragen und sind begeistert von diesem zukunftsweisenden Schritt.“ sagte Tammo Keck als Verbindungsmann der Brandkasse zu den Feuerwehren. Die ausbildungsmäßige Grundausstattung der Teilnehmer des Truppmannlehrganges für den theoretischen Teil, in Form der erforderlichen Unterlagen und einem ordentlichen Ordner, wurde bislang von der Brandkasse bereitgestellt und dieses wird es auch in Zukunft so geben, sagte Keck.


Auf dem Bild stehend v.l.n.r.: Verbindungsmann der Brandkasse Tammo Keck, Kreisbrandmeister Dieter Helmers, Vizepräsident des Feuerwehrverband Ostfriesland Friedhelm Tannen, Geschäftsführer des Verbandes Ernst Lübben, stv. Kreisbrandmeister Leer Peter Eggers,
Auf dem Bild sitzend v.l.n.r.: Präsident des Feuerwehrverband
Ostfriesland Gerd Diekena und Regierungsbrandmeister für Ostfriesland Erwin Reiners

Text & Bild: Manuel Goldenstein

Juist: Super Insel, Super Stand, Super Wetter, Super Musik


14. September 2023

Der Musikzug der Juister Feuerwehr spielte, bis die Musiknoten im Abendrot verschwammen und der Sand zwischen den Zehen kühl wurde.
Dieses Szenario fand am vergangenen Donnerstag am Strand von Juist in „Steimer s Strandbar“ statt. Die Musiker aus dem Töwerland spielten ein umfangreiches Potpourri aus ihrem großen Repertoire. Von Marsch über Maritim, über Wellerman bis zum berühmten Töwerlandlied des bekannten Borkumer Liedermacher Albertus Akkermann begeisterte man das zahlreich erschienene Publikum. Dieses dankte mit klatschen und mitsingen und lautem Applaus.
Das war wieder ein gelungener Abend im Jubiläumsjahr.
 
Text: Uwe Wunder, Bild: Silke Endelmann & Britta Bockelmann

Großzügige Spende an Feuerwehr übergeben


8. September 2023

Kürzlich konnte die Feuerwehr Hinte ihr neues Abstütz - System Stab Fast der Firma Weber bei einer kleinen Übergabe am Feuerwehrhaus in Empfang nehmen. Möglich wurde dieses durch die großzügige Spende der Firma FRISIA Gebäudereinigung Lehnert GmbH & Co. KG aus Hinte.
Inhaberin Frau Merla Lehnert und Mitarbeiter Janek Lehnert übergaben die neue Ausrüstung an Ortsbrandmeister Ralf Ackmann. Bei der Übergabe ließ sich Firmenmitinhaber Björn Lehnert aufgrund eines anderen Termins entschuldigen.
Der Stab–Fast ist ein von Weber Rescue entwickeltes Stabilisierungssystem. Häufig kommt es bei Verkehrsunfällen vor, dass Fahrzeuge auf der Seite oder dem Dach zum Liegen kommen. Um sicher an den Fahrzeugen arbeiten zu können, müssen diese entsprechend stabilisiert werden.
Ortsbrandmeister Ralf Ackmann bedankte sich recht herzlich für die Spende und betonte, dass dadurch wieder einmal das ehrenamtliche Engagement der Einsatzkräfte unterstützt werde. Als kleine Aufmerksamkeit überreichte er an Frau Merla Lehnert einen Blumenstrauß. Im Anschluss übergab er das Stabilisierungssystem symbolisch an den Gerätewart Steffen Ackmann.
 
Text & Bild: Michael Engelbarts-Bremer

Feuerwehr Hinte führt Sonderdienst zur technischen Hilfeleistung durch


2. September 2023

Am vergangenen Samstagvormittag trafen sich die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Hinte zur Fortsetzung ihrer Ausbildung in der Technischen Hilfeleistung zu einem Sonderdienst. Dieser fand diesmal im Gewerbegebiet in Hinte bei der Firma Sneider statt, die erfreulicherweise ein Fahrzeug zum Üben bereitstellten.
Mit den hydraulischen Rettungsgeräten und Zubehör zur Unfallrettung, welche mittlerweile komplett auf dem Tanklöschfahrzeug verlastet sind, wurden verschiedene Rettungstechniken geübt. Hier standen besonders das Entfernen der Türen, die Personenrettung über den Kofferraum, das Entfernen der Rückenlehnen der Sitze und die Schaffung einer großen Seitenöffnung im Vordergrund. Auch das Unterbauen des Fahrzeugs zur Sicherung und das Entfernen der Scheiben wurden geübt.
Nach dreieinhalb Stunden waren sich alle einig, dass diese Sonderdienste auf jeden Fall weiterhin durchgeführt werden sollten.
Ein besonderer Dank geht an den Gemeindebrandmeister Bastian Kahlert für die Unterstützung bei der Ausbildung, sowie an die Firma Sneider für die Bereitstellung des Unfallfahrzeuges.
Der Hintergrund für diese Zusatzausbildung ist, dass die Feuerwehr Hinte in Zukunft, gemeinsam mit der Feuerwehr Loppersum, für die Unfallrettung in der Gemeinde Hinte zuständig ist. Dieses ist Bestandteil des Feuerwehrkonzeptes der Gemeinde und der Feuerwehren der Gemeinde Hinte.
 
Text & Bilder: Michael Engelbarts-Bremer

Rechtssicher in den Feuerwehreinsatz


Eingriffe in die Grundrechte können notwendig sein


2. September 2023

Am vergangenen Samstag erhielten 29 Führungskräfte der Feuerwehren aus dem Landkreis Aurich geballtes Fachwissen in einem Seminar, um durchgreifen zu können in besonderen Lagen. 
Kreisbrandmeister Dieter Helmers (ganz rechts im Bild) begrüßte die Teilnehmer die sich mindestens in der Position einer Ortsbrandmeisterin bzw. eines Ortsbrandmeisters befinden, zum Aufbauseminar für Feuerwehr-Vollzugsbeamte nach dem Niedersächsisches Polizei- und Ordnungsbehördengesetz (NPOG).
Ortsbrandmeister Dennis Uschmann, der selbst Teilnehmer des Seminars war, begrüßte die Teilnehmer als Hausherr im Feuerwehrhaus Uthwerdum und wies auf die Wichtigkeit der rechtssicheren Handlung im Bedarfsfall hin.
Dieses Seminar ist ein Aufbauseminar zu einem vorausgehenden Grundlagenseminar und befähigt die Führungskräfte nun dazu, rechtssicher als Vollzugsbeamte eingesetzt zu werden. Die Bestellung zum Vollzugsbeamten erfolgt durch die jeweilige Kommune.
Die Feuerwehren sind in ihren Einsätzen manchmal dazu angehalten, Zwangsmaßnahmen anzuwenden, um Gefahren oder ausgeprägte Störungen vorzubeugen. Hierzu kann zum Eingriff in die Grundrechte kommen. Ohne entsprechende Ordnungsbehörden an Einsatzstellen, sind aufgrund fehlender Qualifikation und Bestellung, viele manchmal erforderliche Maßnahmen nicht durchführbar.
Das Aufbrechen einer Tür zu einem Wohnhaus oder das Aussprechen von Platzverweisen von Störern, sind nur zwei Beispiele, die genannt werden können.
Das Seminar wurde durchgeführt vom Niedersächsischen Studieninstitut für kommunale Verwaltung e.V. (NSI).
Als Dozenten waren der Polizist Rainer Schölzel (im Bild ganz links in ziviler Kleidung) und der noch vielen bekannte Brandrat a.D. Klaus Schaffstädter (Zweiter von links in ziviler Kleidung). 
Schölzel verwies deutlich auf den Eingriff in die Grundrechte hin, die nicht ohne Weiteres erfolgen können, doch aber manchmal von Nöten sind. Schaffstädter unterstreicht die Aussage und verweist auf die manchmal erforderlich erweiterte Rechte der Feuerwehrführungskräfte hin.

Text & Bild: Manuel Goldenstein
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